Der 118-Seitige Katalog begleitet die Retrospektivausstellung »SO WEIT – SO GUT« , welche vom 12. Oktober 2017 bis 30. Dezember 2017 in der Kunsthalle Erfurt gezeigt wurde.
So weit das Auge reicht, säumen sich Fotografien an den verschiedenen Sichtachsen unserer modernen Bilderwelt. Diverse Formate in den Medien arbeiten mit der Fotografie als Informationsquelle oder Ausdrucksmittel. Sie werden verwendet als ein Träger von Informationen, auf den sich beispielsweise innerhalb einer Berichterstattung bezogen wird. Gleichzeitig dienen sie als Illustrations- und Beweismaterial, das textbasierten Nachrichten anbei gestellt wird. Fotografien sind in unserer medialen Lebenswelt ein kaum wegzudenkender Bestandteil. Interessant hierbei ist die Ambivalenz dieses Formats: die Fotografie wird zum einen als neutraler Bildträger und zum anderen als subjektives Ausdrucksmittel verwendet, die beispielsweise eindeutige oder sachliche Bildsprachen bewusst manipuliert oder umgeht. Eine Vielfalt von Stilen und Ansätzen steckt dazu das Feld des mechanisch erstellten Bildes ab, indem durch Fotograf*innen formale wie inhaltliche Grenzen immer wieder befragt, dekonstruiert und damit erweitert werden. Kurz, die Fotografie hat sich seit ihrer Patentierung 1839 zu dem weitverbreitetsten und dominantesten visuellen Medium entwickelt. Sie begegnet uns in Bereichen der journalistischen oder dokumentarischen Informationsvermittlung bis hin zu künstlerisch- poetischen Spannungsfeldern.
So gut diese Entwicklungen fortwährend voranschreiten, so qualitätsvoll sind die Standards der professionellen Fotograf*innen beim Erstellen und Ausformulieren ihrer Arbeiten. Nicht ganz zu verschweigen ist in diesem Kontext natürlich auch die überbordende Amateurfotografie, die mit Abermillionen Posts in den digitalen Netzwerken zur besagten Bilderflut beiträgt. Dies ist ein Zeichen dafür, dass sich Hemmschwellen, Fotografien herzustellen und zu veröffentlichen minimiert haben und das Medium demokratisch funktioniert. Ein Status, der einige Amateurfotografen zu ambitionierten und ernstzunehmenden Projekten geführt hat. Ein älteres Beispiel für diesen Prozess stellt die Zunahme von Massen- und Printmedien in der Werbe- und Modefotografie dar, die ganz neue Formate wie das Hochglanzmagazin hervorgebracht hat. Doch auch in Bereiche der Hochkultur und der Wissenschaft hielt die Fotografie Einzug.
Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt dabei auf den Themen Politik und Maskerade, Rollenbilder und Religion, Konsum und Warenfetisch, Territorien und Vertreibung, Architektur und Straße. Die vielzähligen Themengebiete, die für sich genommen bereits unsere Gesellschaft reflektieren und kritisch hinterfragen, bilden eine Zusammenfassung der oft spielerischen und doch mit Ernsthaftigkeit gewählten Themen des HANT – Magazin.
Erscheinungsdatum: 12. Oktober 2017
Umfang: 114 Seiten
Format: 24 x 32 cm
Einzelpreis: 25,00 €
Auflage: 250 Stück
ISBN 978-3-00-057839-7
Cover: Einzelbild aus der Serie »Wahl«von Marcus Glahn
Repros: Marcus Glahn (marcusglahn.de)
Art-Direktion / Design: Kristin Schulze (hallo@kristinschulze.de)
Papier: Innenteil: Munken Lynx, zartweiß, 150 g / Umschlag: Grenita, vollgestrichen granuliert, 250 g
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Mit Bildserien der ausgestellten Künstler: Katerina Belkina, Natalia Evelyn Bencicova, Krystyna Bilak, M. Scott Brauer, Louis De Belle, Marcus Glahn, Calin Kruse, Falk Lehmann, Carina Linge, Steffi Loos, Martin Melcher, Paul-Ruben Mundthal, Clemens Radloff, Julian Röder, Leonard Rokita, Michael Paul Romstöck, Adrian Sauer, Jakob Schnetz, Björn Schorr und Simone Weikelt
Mit Texten von: Jennifer Dieke, Steffen Greiner, Matthias Gründig, Marit Haferkamp, Karsten Hertrich, Linda Keck, Konstantin Kraft, Gorch Maltzen, Matthias Preuss, Prof. Dr. Kai Uwe Schierz, Anja Schürmann, Knut Spangenberg, Jenny Starick, Francisco Vogel und Stefan Zwerenz